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Rückblicke 2007

Headerbild: Alter jüdischer Friedhof bei Bruchsal-Obergrombach
Foto: AlterVista unter CC-BY-SA-2.0

 

Veranstaltungen | Exkursionen


Samstag, 17.11.2007 | Exkursion nach Kleinsteinbach und Wössingen. 

„Auf den Spuren des berühmten badischen Baumeisters Friedrich Weinbrenner“ führte Anton Machauer bei einer Exkursion zu zwei Landkirchen im Weinbrennerstil in Kleinsteinbach und Wössingen.
 Friedrich Weinbrenner ist einer der großen deutschen Architekten. Neben Leo von Klenze und Karl Friedrich Schinkel ist er der namhafteste Vertreter des klassizistischen Baustils in Deutschland. Noch heute prägen seine Bauten das Bild der Stadt Karlsruhe, vornehmlich um den Marktplatz.
Der Kirchenbau als Träger der klassizistischen Formensprache schlechthin, war es, der den Stil Weinbrenners über das gesamte Großherzogtum Baden verbreitete, auch in den ländlichen Gegenden. Er wurde zum reichhaltigen Betätigungsfeld auch für die Schüler Weinbrenners. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstanden auf diese Weise ungefähr 100 Kirchen im Großherzogtum, entsprechend der finanziellen Möglichkeiten der bauenden Gemeinden, eine nicht unbedeutende Anzahl auch im Kraichgau.


Samstag, 04.11.2007 | Exkursion zu Zeugen der jüdischen Vergangenheit in Obergrombach

Dietmar Konanz führte u. a. zu der ehemaligen Synagoge (=Schlosskapelle), der zweiten Synagoge im Städtchen und zu dem im 30-jährigen Krieg angelegten Judenfriedhof. In dem bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts zum Hochstift Speyer gehörenden Obergrombach bestand eine kleine jüdische Gemeinde bis 1888. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 17. Jahrhunderts zurück. Erstmals wird 1646 ein jüdischer Einwohner am Ort genannt.
Zunächst war ein Betsaal in einem jüdischen Privathaus neben der Kirche vorhanden. 1790 wurde eine erste Synagoge mit einem rituellen Bad erbaut. Das Gebäude ist als Wohnhaus erhalten.
1846 ersteigerte Nathan Drach für die jüdische Gemeinde die auf Abriss angebotene ehemalige katholische Pfarrkirche St. Martin. Man verzichtete auf den Abriss und baute die aus dem 14. Jahrhundert stammende Kapelle zu einer Synagoge um wobei der Chor der Kapelle abgebrochen wurde.
Nach Auflösung der jüdischen Gemeinde 1888 kam die Kapelle mit der schon seit 1885 erworbenen Burg und Schlossanlage Obergrombach in den Besitz der Familie von Bohlen und Halbach.
An der Gemarkungsgrenze Bruchsal/Obergrombach liegt der 1637 angelegte jüdische Friedhof am Waldrand des Eichelberges, der zahlreichen jüdischen Gemeinden aus der Umgebung als Begräbnisplatz diente, bis an einigen dieser Orte eigene Friedhöfe angelegt wurden.


Samstag, 13.10.2007 | Exkursion nach Zeutern.


Mitglieder des örtlichen Heimatvereins führten durch die hochstiftspeyerische Minderstadt (u. a. Stadtmauerreste, Friedhofskirche mit Ölberg, saniertes Firstständerhaus aus dem 15. Jahrhundert).
1409 wurde mit dem Bau des bis heute erhaltenen gotischen Turmes der alten St. Martinskirche begonnen. Im alten Chorraum zeigen kostbare Fresken in eindringlicher Darstellung Szenen aus der heiligen Schrift. Neben der Kirche, beim Durchgang zum Friedhof, befindet sich ein Ölberg aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Er zeigt in großer plastischer Ausdruckskraft und volksnah dargestellt die Gefangennahme Jesu vor der erdachten Stadtkulisse Jerusalems.
Das Firstständerhaus Zeutern gehört mit dem in Untergrombach zu den ältesten erhaltenen  Firstständerhäusern in Nordbaden. Das zweigeschossige Fachwerkgebäude stammt im Kern aus der Zeit um 1458. Es handelt sich um eine Firstständerkonstruktion, in der durch alle Geschosse durchgängig ein Fachwerkständer bis in den Dachfirst reicht.


Samstag, 29.09.2007 | Exkursion nach Bad Wimpfen.


„Von der Stauferpfalz und freien Reichsstadt zur hessischen Exklave“ war das Thema dieser Exkursion des Heimatvereins Kraichgau e.V.
Führung unter Leitung Günter Haberhauer, Vorsitzender des Vereins „Alt Wimpfen“.
Das Thema greift die Bedeutung des heutigen Stadt-Wappens mit dem rotbewehrten schwarzen Reichsadler, der waagerecht im Schnabel einen silbernen Schlüssel hält, auf. Der Adler war ursprünglich das Zeichen der Wimpfener Abhängigkeit vom Reich zu Stauferzeiten (mittelalterliche Stauferpfalz), ab dem 14. Jahrhundert dann das Symbol der Reichsstadt. Der Schlüssel ist das Attribut des heiligen Petrus und als solcher die Wappenfigur des Bistums Worms. Er erinnert daran, dass die Staufer Wimpfen auf Wormser Grund erbaut hatten. Von 1803 bis 1945 war es eine hessische Exklave.


Samstag, 01.09.2007 | Exkursion nach Sinsheim.


Holger und Christine Friedrich haben Sinsheims überregionale Bedeutung als  Sitz der Kraichgaugrafen und des Benediktinerklosters bzw. Stifts sowie als Zentrum der 1848er Revolution an Hand der erhaltenen Baudenkmäler nacherleben lassen.
Während der Märzrevolution 1848 kam es in Sinsheim zu Aufständen demokratischer Bürger und Handwerker. Die Revolutionäre herrschten ab April 1848 im Sinsheimer Rathaus und riefen dort die demokratische Republik aus. 250 bewaffneten Freischärlern zogen nach Heidelberg, um dort dem Revolutionär Friedrich Hecker beizustehen.
Der Stiftsturm auf dem Michaelsberg ist Teil einer Benediktiner-Abtei, die ab 1100 entstand. Auch das eigentliche Stiftsgebäude und seine Nebengebäude sind sehenswert. Das alte Spital wurde 1803 am Fuße des Stiftes errichtet und von 1857 bis 1896 als Spital genutzt. Die Betreuung lag in Händen des Amtsarztes und einer Wärterin. Auch Dienstboten und durchreisende Handwerksburschen wurden hier für ein paar Nächte eine Unterkunft gewährt. 1985–1988 wurde dieses Gebäude zu einem Wohnhaus umgebaut.

Bericht


Samstag, 28.07.2007 | Exkursion nach Bruchsal.


Thomas Adam führte durch die fürstbischöfliche Residenz (u. a. Schloss, Schlossgarten, Schlosskirche, Belvedere, Peterskirche, alte Burg).
Die aus über 50 Gebäuden bestehende Gesamtanlage des Bruchsaler Schlosses wurde unter Franz Christoph von Hutten fertig gestellt und diente vier Kurfürsten als Regierungssitz. 1750 wurde das Reservegebäude (heute Teil des Schönborn-Gymnasiums) für die Wasserversorgung des Schlosses errichtet, während das nahe gelegene Belvedere 1756 als Schießhaus genutzt wurde. Die heutige Peterskirche – ein Werk des berühmten Baumeisters Balthasar Neumann – sollte als Pfarrkirche und Grablege der Fürstbischöfe dienen. Am Ende der Führung steht der 38 Meter hohe Bergfried als letzter Rest des früheren „Alten Schlosses“.


18.06. bis 13.07.2007 | Ausstellung in Eppingen in der Kreissparkasse Heilbronn – Filiale Eppingen

„Experimentelle Archäologie  -  Jungsteinzeit vergegenwärtigen“
Die Ausstellung gab einen Einblick in die Arbeitsweise der Experimentellen Archäologie, die versucht, die Techniken und Lebensweisen der jung­stein­zeitlichen mit Nachbauten von Funden im Experiment nachzuvollziehen und Vorgänge im Herstellungsprozess vor- und frühgeschichtlicher Gerätschaften sowie Handlungsabläufe begreifbar zu machen. Jungsteinzeitliche Original­fundgegenstände aus dem Kraichgau ergänzten die Ausstellung.
Samstag, 30.06.2007
Exkursion zu den stauferzeitlichen 
Burgen Guttenberg a. N. und Fürfeld.
 Burgenforscher Nicolai Knauer erläuterte die Geschichte der 1296 erstmals urkundlich erwähnten Burg. Als einzige unzerstörte Burg am Neckar, als Deutsche Greifvogelwarte und Museumsburg, als „Herberge der Gerechtigkeit“ und als Stammsitz der freiherrlichen Familie von Gemmingen-Guttenberg seit 450 Jahren zeigt sich Burg Guttenberg über Neckarmühlbach als Apotheose der Burgenherrlichkeit und Inbegriff der Ausflugsziele am Neckar und Kraichgau, als dessen „Grenzfeste“ gegen das Neckarbergland es zusammen mit der Kaiserpfalz Wimpfen und der Burg Ehrenberg gelten mag. So beschreibt Hartmut Riehl in „Burgen und Schlössen im Kraichgau“ die Burg Guttenberg, die erstes Ziel der Exkursion zu den stauferzeitlichen Burgen Guttenberg a. N. und Fürfeld des Heimatvereins Kraichgau e.V. war.
Schloss Fürfeld, das nächste Ziel, ist einer der interessantesten Adelssitze im „Gemmingenschen Kraichgau“ rund um Bad Rappenaus. Es besitzt Bauelemente aus vier Stilepochen: Romanik, Gotik, Renaissance und Barock.
Im Anschluss wurde Band 7 der „kleinen Reihe“ mit dem Titel „Ein römisches Landgut im Kraichgau“ von Hans-Heinz Hartmann vorgestellt.


Samstag, 09.06.2007 | Exkursion nach Lobenfeld.


Doris Ebert führte mit Friedrich Krämer und Anton Machauer durch die stauferzeitliche Klosterkirche, einem Bindeglied zwischen der Romanik links des Rheins und der Romanik rechts des Neckars, mit ihren wertvollen mittelalterlichen Wandmalereien sowie durch das Klosterareal mit dem neu zu gestalteten Klostergarten.


Samstag, 12.05.2007 | Exkursion nach Bretten.


Führung durch die kurpfälzische Oberamtstadt, der auch Eppingen bis 1803 zugeordnet war.


22.04. bis 13.05.2007 | Ausstellung in Eppingen, Alte Universität

„Wohnbauten und Wehranlagen - mittelalterliche Burgen im Kraichgau“
Auf der Basis des neuesten Forschungsstandes werden die mittelalterliche Burgenlandschaft des Kraichgaus aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet. Erkenntnisse aus Urkunden, Bauforschung und Archäologie werden dem Besucher anschaulich und verständlich in Wort, Bild, Modell und Exponat präsentiert.
Aktionsmodelle und Repliken zum Anfassen erleichtern den Zugang zum Thema und machen es „begreifbarer“.

Bericht


Samstag, 28.04.2007 | Exkursion nach Eppingen


Führung unter Leitung von Bernd Röcker zu den Fachwerkhäusern aus fünf Jahrhunderten, dem Altstädter Kirchenareal (mit der spätgotischen katholischen Stadtkirche mit ihren wertvollen Waldmalereien) und der alten Synagoge bot Gelegenheit Eppingen und seine Geschichte kennen zu lernen.
Dr. Ludwig Hildebrand führte in der „Alten Universität“ durch die Ausstellung „Wohnbauten und Wehranlagen - mittelalterliche Burgen im Kraichgau“, in der auf der Basis des neuesten Forschungsstandes die mittelalterliche Burgenlandschaft des Kraichgaus aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet wird.
Im Gasthaus „Berliner Eck“ fand anschließend die Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen statt und gab Gelegenheit sich über den Verein und seine Aktivitäten zu informieren.
Mit rund 120 freigelegten Fachwerkhäusern aus verschiedenen Epochen besitzt Eppingen in seiner Altstadt einen Reichtum an diesem Haustyp, wie wir ihn sonst nirgends zwischen Rhein und Neckar, Schwarzwald und Odenwald finden. Fachwerkensemble in den Straßen der Altstadt lassen den Besucher mittelalterliche Reichsstadtromantik erahnen und die Entwicklung im Fachwerkbau nachvollziehen.

Bericht


15.03. bis 5.04.2007 | Ausstellung

Ausstellung in der Kundenhalle der Kreissparkasse Heilbronn in ihrer Filiale in Eppingen, Bahnhofstr. 5 
„Fachwerk im Kraichgau – Hausformen einer Landschaft“.
Gezeigt und umfassend dokumentiert wurden mit Fotos und Zeichnungen von Prof. Dr. Ing. Erwin Huxhold, des wohl besten Kenners der Fachwerkarchitektur unserer Region, die Fachwerkhäuser aus dem Kraichgau. Der zeitliche Bogen spannt sich von Fachwerkbauten des späten Mittelalters bis zu solchen des Barock.
Deutlich wurde dabei, dass jede Region – und natürlich auch der Kraichgau – im Laufe der Geschichte ihren eigenen Baustil entwickelte. Die vor Ort vorhandenen natürlichen Ressourcen, aber auch wirtschaftliche, politische und geistige Einflüsse waren für die jeweilige regionale Bausweise prägend.

Bericht


Samstag, 31.03.2007 | Exkursion nach Waibstadt.


Einführender Diavortrag über Waibstadt im katholischen Gemeindehaus von Walter Schröpfer. Im Anschluss daran fand eine Führung durch die stauferzeitliche Reichsstadt statt, die kirchlich als Sitz eines Dekanats zum Bistum Worms, politisch jedoch zum Hochstift Speyer gehörte. Die erste urkundliche Erwähnung von Waibstadt entstammt dem Jahre 795, es gibt allerdings Indizien dafür, dass es an derselben Stelle bereits in der römischen Zeit eine Siedlung gab. In der fränkischen Zeit wurde Waibstadt befestigt und hat die Rechte einer Freien Reichsstadt verliehen bekommen. Diese Privilegien wurden im Jahre 1347 vom Kaiser Ludwig IV. bestätigt. Die meiste Zeit seiner Geschichte war Waibstadt verpfändet, zunächst bis 1339 an das Hochstift Speyer, dann lange Zeit an die Kurpfalz. Ab dem 17. Jahrhundert lag das Pfand wieder bei Speyer. Obwohl Waibstadt sich wiederholt bemühte wieder reichsunmittelbar zu werden, gelang dies nicht. Zum Teil im 17. Jahrhundert und endgültig im 19. Jahrhundert wurden die Stadtbefestigungen abgetragen. 1803 gelangte Waibstadt zu Baden.

Bericht


Samstag, 03.03.2007 | Exkursion nach Wiesloch.


Dr. Ludwig Hildebrandt führte durch das mittelalterliche Wiesloch (u.a. evang. und kath. Kirche, Freihof, Stadtmauer, Schloss).
Der Freihof, das älteste Gebäude Wieslochs, hat den Dreißigjährigen Krieg und beide Weltkriege überlebt. Von der ehemaligen Stadtmauer sind der Dörndl, der Sauermillichhaffe und der Runde Eckturm erhalten. Weitere Sehenswürdigkeiten in der Kernstadt sind das alte Rathaus, die Evangelische Stadtkirche mit Fundament- und Mauerresten aus dem 11. Jahrhundert, die Sankt Laurentius-Kirche (Wiesloch) und der jüdische Friedhof.

 

 

Arbeitskreis Archäologie


Samstag: 21.04.2007

Von 19.00 bis 1.00 Uhr in Karlsruhe: Steinzeitnacht im Schloss Karlsruhe im Rahmen der Ausstellung "Die ältesten Monumente der Menschheit".
"Zeitzeugen" aus der Steinzeit zeigen ihre handwerklichen Fähigkeiten, präsentieren die Fertigung von Feuersteinmessern und Knochenwerkzeugen und geben einen Einblick in das Leben in dieser Epoche.


 

Arbeitskreis Genealogie


Mittwoch: 14.11.2007

Sinsheim-Rohrbach, Verwaltungsstelle, Heilbronner Str. 51
Arbeitssitzung mit Vortrag: Thema: „Bericht über den Stand der Arbeiten für das geplante Ortsfamilienbuch Waibstadt“, Referent: Karlheinz Jakoby


Mittwoch: 12.09.2007

Sinsheim-Rohrbach, Verwaltungsstelle, Heilbronner Str. 51
Arbeitssitzung mit Vortrag. Thema: „Archivierung von Kulturgut: Vom Bildmaterial bis zu archäologischen Sammlungsgegenständen“, Referent: Peter Riehm


Mittwoch: 16.05.2007

Sinsheim-Rohrbach, Verwaltungsstelle, Heilbronner Str. 51
Arbeitssitzung mit Vortrag. Thema: „Alte Schriften (Altdeutsch, Fraktur, Sütterlin, usw.)“, Referent: Franz Häberle


Mittwoch: 21.02.2007

Sulzfeld, Bürgerhaus, Hauptstraße 95
Arbeitssitzung mit Vortrag. Thema: „Banater Auswanderer aus dem Kraichgau“, Referent: Heinz E. Walter

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