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Rückblicke 2006

Headerbild: Markt zu Heilbronn. Der Marktplatz in Heilbronn mit dem Rathaus (links) und der Kilianskirche (rechts).
Zeichnung von Carl Dörr, etwa 1820 bis 1825, gemeinfrei. 

 

Veranstaltungen | Exkursionen


Samstag: 11.11.2006 | Exkursion nach Michelfeld.


Führung durch den Ort durch Bürgermeister Fritz Brandt. Es bestand u. a. die Möglichkeit das im Privatbesitz befindliche historische Jägerhaus zu besichtigen. Im Anschluss daran im Bürgersaal des Eichtersheimer Schlosses berichtete Dr. Arnold Scheuerbrand in einem Diavortrag über die reichsritterschaftlichen Dörfer. Bernd Röcker referierte in zwei Kurzvorträgen über den „Michelfelder Teppich“ und über „Uriel von Gemmingen“ (1468-1514; Erzbischof von Mainz und Erzkanzler des Deutschen Reichs).
Michelfeld bildet mit Eichtersheim seit der Gemeindereform im Jahre 1972 die Gemeinde Angelbachtal. Im Jahre 831 wird das Dorf Michelfeld zum ersten Mal in den Urkunden des Lorscher Codex erwähnt. Alte Ortsbeschreibungen weisen darauf hin, dass dieses Dorf von alters her einen eigenen Adel auf seiner Gemarkung wohnen hatte. Den größten Teil der Michelfelder Gemarkung aber verwaltete die Familie von Gemmingen als Katzen­ellenbogisches Lehen, das heißt, als Lehen der Landgrafen von Hessen. Wahrscheinlich bestand in Michelfeld eine Wasserburg, die während des 30-jährigen Krieges, vermutlich in den Jahren 1634 und 1635 durch Brand zerstört wurde. Das heute noch erhaltene und in Privathand befindliche Schloss wurde durch die Herren von Gemmingen-Hornberg im Jahre 1753 erbaut. Die Kirche von Michelfeld ist ein Bau aus den Jahren 1767/68. Das hessische Wappen am Eingangsportal zeigt die Jahreszahl 1767, während das Wappen der Freiherren von Gemmingen am Glockenturm aus dem Jahr 1768 stammt.


Samstag, 28.10.2006 | Exkursion nach Ubstadt.


Nach einer Begrüßung und einem kleinen Empfang durch die Gemeinde und dem Heimatverein im Rathaus erfolgte eine Führung in der Kirche St. Andreas durch Mitglieder des dortigen Heimatvereins. Nach einer Fahrt (mit privaten Pkw’s) zum Gedenkstein Kallenberger Weg hielt  Dr. Greiselis einen Vortrag über das Gefecht bei Ubstadt 1849. Nach der Rückfahrt zum Gebäude des Fußballvereins referierte Herr Simon im Nebenzimmer ein Lichtbildervortrag über das Thema „Erdöl bei Weiher und Forst“.
Informiert wurde dann auch in einer Literaturschau über neue Literatur über den Kraichgau. Mitglieder hatten hier die Möglichkeit, auch ihre Neuerscheinungen vorzustellen.


Samstag, 14.10.2006 | Exkursion nach Bretten-Neibsheim.


Führung durch den Ort (OV Widmann, Heinz E. Walter). Danach in der Talbachhalle: Kraichgau und Sanktanna – gemeinsam gestaltetes Kulturprogramm mit Vortrag über Auswanderung aus Neibsheim und Umgebung in den Banat; Vortrag über Neibsheimer Brauchtum und Anekdoten; u. a m.. 
Bekanntlich siedelten im 18. Jahrhundert viele Kraichgauer aus den katholischen Ortschaften in die von den Österreichern von den Türken zurückeroberten Gebiete, so u. a. in Sanktanna (seit 1919 in Rumänien). Vor und nach 1990 kamen viele der Nachkommen dieser Auswanderer nach Deutschland zurück, ein kleiner Teil davon  in den Kraichgau. Bei diesen Rückwanderern bestand großes Interesse, eine Verbindung mit dem Heimatverein Kraichgau zu knüpfen.
Die beiden ersten gemeinsamen Treffen fanden in Eppingen 2004 und 2005 statt.

Bericht


Samstag, 23.09.2006 | Exkursion zum Michaelsberg bei Untergrombach.


Führung: Dietmar Konanz. Besichtigung der Wallfahrtskirche, jungsteinzeitliche Michaelsberger Kultur, Natur-schutzgebiet Michaelsberg, Rheingraben u. a. m.


Samstag, 22.07.2006 | Exkursion nach Handschuhsheim. 


Führung zu u. a. Tiefburg, St. Vituskirche und Schlössel mit Dr. Peter Sinn und Eugen Holl. Anschließend in benachbarter Gaststätte: Kurzreferate und Gedankenaustausch.


Samstag, 24.06.2006 | Exkursion nach Heinsheim a. N. 


Führung zu Burg, Schloss, Synagoge mit Hochzeitsstein und Dorf mit Nikolai Knauer. Im Anschluss daran Vorstellung neuer heimatkundlicher Literatur.
Heinsheim, heute ein Stadtteil von Bad Rappenau, wird erstmalige urkundlich im Schenkungs- und Übergabevertrag vom 21.2.965 erwähnt. Damals fiel der Besitz in Heinsheim in das bleibende Eigentum des Hochstifts Worms zurück. Dieser Vorgang blieb bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts bestimmend für die Geschichte des Dorfes, denn die Ritter von Ehrenberg waren Lehensträger des Bistums Worms. Wie die meisten ritterschaftlichen Orte hat Heinsheim als einheitliche Gemeinde erst im Jahre 1806 erlangt, vorher war sie Jahrhunderte hindurch 2. bzw. 3 Ortsherrschaften untertan.
Nördlich von Heinsheim liegt die Burg Ehrenberg aus dem zwölften Jahrhundert auf einem Bergsporn über dem Neckar. Weithin sichtbar ist der alte Bergfried.
Ein mit alten Bäumen bestückter Park umgeben von Mauern bietet den Rahmen für das 1730 erbaute Barockschloss, das seit 275 Jahren in Privatbesitz der Familie von Racknitz ist.


Samstag, 27.05.2006 | Exkursion nach Wiesenbach (mit Mitgliederver­sammlung).

Kurzvortrag von Dr. Günther Wüst zu Wiesenbach und der Propstei Ellwangen. Führung durch den Ort und das Museum unter Leitung von Jürgen Kahlefeld. Anschließend Jahresmitgliederversammlung (ohne Wahlen).
Wiesenbach liegt auf geschichtsträchtigem Boden. In der Nachbargemeinde Mauer befindet sich die Fundstelle des berühmten "homo heidelbergensis". Auch die Römer waren hier schon ansässig. Im Jahre 1969 fand man zwei römische Gutshöfe, etwa um die Mitte des 2. Jahrhun­derts entstanden; unweit der römischen Heerstraße, die von Heidelberg-Neuenheim über Wiesenbach nach Aglasterhausen führte. Unter dem "Schloßberg" und auch südöstlich des Wiesenbachs, über dem steil zum Biddersbach abfallenden Hang des "Kühbergs" bei den Gewannen "Burgstadel" und "Altes Schloß", erhob sich einst eine der Burgen der Grafen von Lauffen. Um das Jahr 1140 überließen die Lauffener Grafen ihren Wiesenbacher Besitz der Benediktinerabtei Ellwangen. Schon bald nach der Lauffener Schenkung an die Abtei Ellwangen entstand in Wiesenbach ein Kloster. Das "verschüttete" Kloster wurde in Teilen beim Kirchenbau 1977 entdeckt, freigelegt, dokumentiert und dargestellt.


Samstag, 06.05.2006 | Exkursion nach Weingarten.

Robert Hill führte durch das ehemalige kurpfälzische Grenzstädtchen mit seinen Fachwerkhäusern, Zentkeller und kath. Kirche u. a. mit einer Immakulata von Joachim Günther.
Die über 1000 Jahre alte Weinbaugemeinde Weingarten wurde von Weißenburgern Mönchen gegründet. Bis in das 13. Jahrhundert war Weingarten im Besitz der Herren von Schmalenstein, einem alten Rittergeschlecht, an dessen früheres Wasserschloss heute noch Reste der Burgruine erinnern. Nach einem anderen Rittergeschlecht, den Herren von Weingarten, wurde Weingarten Eigentum der Pfalzgrafen bei Rhein, einer Linie des Hauses Wittelsbach; seit 1349 stand es unter kurpfälzischer Verwaltung. Das Oberamt in Bretten war für die Belange der Gemeinde zuständig, und dies erklärt auch, weshalb es bei den Beziehungen zwischen der badischen Markgrafschaft Baden-Durlach und dem kurpfälzischen Weingarten immer wieder zu Konflikten kam.


Samstag, 08.04.2006 | Exkursion nach Bretten.

Führung durch den salierzeitlichen Burgstall (Nikolai Knauer, Marco Keller).
Südöstlich von Bretten wurden ab 1933 im "Burgwäldle" Grundmauern einer Burg auf steiler Höhe über der Bahnlinie, hinter der Ölmühle, ausgegraben. Graben und Wall sind noch zu erkennen; einige Mauerreste sind noch vorhanden. Die Burg war möglicherweise Sitz der Gaugrafen im Kraichgau. Diese wurden von den fränkischen Königen in Ostfranken - wozu auch der Kraichgau gehörte - eingesetzt. Nach 1100 zerfielen die alten Grafschaften. Wer von den Grafen im Kraichgau auf der Burg wohnte, ist nicht bekannt. Die Grafen von Lauffen saßen beim Erlöschen ihres Geschlechtes 1219 auf der Burg. Mitte des 14. Jahrhunderts war die Burg zerstört.


Samstag, 18.03.2006 | Exkursion nach Hilsbach

Führung durch das ehemals kurpfälzische Amtsstädtchen (Dieter Müller). Im Anschluss daran Gedankenaustausch im Nebenzimmer des Hotels „Zehntscheune“.
Im Lorscher Codex bereits im frühen Mittelalter als "Hillersbach" erwähnt, zunächst im Besitz der Grafen von Öttingen, wurde Hilsbach samt Burg Steinsberg anlässlich eines Familienstreites dem Kurfürsten von der Pfalz übergeben. Ursprünglich im Tal gelegen, verlegte man den Ort nach der Erhebung zur Stadt um 1310 auf den Berg und umgab ihn mit einer bis zu zwanzig Meter hohen Festungsmauer. Die Pfarrkirche, um 1300 gebaut, ist dem heiligen Michael geweiht. In den Mauern der alten Stadt besaßen neben der Pfalzgrafschaft die Reichsritter von Remchingen, Gemmingen und Venningen Steinhäuser und Grundstücke. Von den Deutschordensrittern kündet das am alten Schulhaus eingemauerte Prachtwappen, das im Klostergarten gefunden wurde. Kurfürst Ludwig V. veranlasste 1521 den Bau einer Kelterei. Als Amtsstadt besaß Hilsbach schon im 19. Jahrhundert Bedeutung durch den Sitz eines fürstlichen Justizamtes.


Samstag, 28.01.2006 | Exkursion nach Karlsruhe

Führung mit Helene Seifert durch die Große Landes­aus­stellung Baden-Württemberg "Imperium Romanum - Römer, Christen, Alamannen - Die Spätantike am Oberrhein" im Landesmuseum.
Die Ausstellung ist der Umbruchszeit von der Mitte des 3. bis ins 5. Jh. n. Chr. in den nordwestlichen Provinzen des Römischen Reichs gewidmet und lässt die spannungsreiche Epoche zwischen Antike und Mittelalter lebendig werden, die geprägt war von kämpferischen Auseinandersetzungen zwischen Römern und  Alamannen, von der Völkerwanderung und vom Aufkommen des Christentums


Samstag, 07.01.2006 | Exkursion nach Heilbronn.

Führung durch die Ausstellung "Adolf Cluss – Re­vo­lu­tionär und Architekt" sowie den historischen Stationen­weg.
Die Ausstellungen im Stadtarchiv und im Adolf-Cluss-Kubus werden durch einen Historischen Stationen­weg verbunden, der vom Geburtshaus von Adolf Cluss in der Klostergasse hinausführt in die „weite Welt“ und mit der Ausstellung über den „roten“ Architekten in Washington endet. Dieser Weg steht gleichzeitig für die Geschichte der Stadt Heilbronn, die ihre mittelalterlichen Mauern überwindet und ihren Weg in die Moderne findet.


Samstag, 07.01.2006 | In der Evangelische Kirche in Schwaigern-Niederhofen

Vortrag von Dipl.-Ing. (FH) Götz Echtenacher über „Beobachtungen zur Baugeschichte der Cyriakuskirche in Niederhofen“.
Die Untersuchung von wieder verwendeten Balken in dem 1772 erbauten, bis heute nahezu unverändert erhaltenen Dachwerk über dem Kirchenschiff erbrachte Ergebnisse, die die Baugeschichte der Kirche in ein völlig neues Licht rücken.
Ausgehend von den Briefen, die Pfarrer Glanz 1768 bis 1774 an den Herzoglichen Oberkirchenrat schrieb, werden die damaligen Baumaßnahmen skizziert. Durch diese Erkenntnisse, ergänzt durch eigens erstellte Pläne und zahlreiche Beobachtungen zu Baudetails und Wandmalereien, werden auch konkretere Aussagen zur älteren Baugeschichte möglich.

 

Arbeitskreise


Mittwoch: 15.11.2006

Arbeitskreis Genealogie: Sinsheim-Rohrbach;
Arbeitssitzung mit Vortrag. Thema: „Hexenverfolgung im Kraichgau in der Frühneuzeit“. Referent: Dr. Ralf Fetzer


Mittwoch: 13.09.2006

Arbeitskreis Genealogie: Sinsheim-Rohrbach;
Arbeitssitzung mit Vortrag: „Familienforschung mit einem Genealogie-Computerprogramm“. Vorstellung von Gen_Plus. Referent: Gisbert Berwe
Das von Herrn Gisbert Berwe entwickelte Programm Gen_Plus wurde u. a. auch für die Erstellung des Sulzfelder Ortsfamilien­buchs verwendet.


Mittwoch: 17.05.2006

Forscherabend in Sinsheim-Rohrbach;
Arbeitssitzung mit Kurzvortrag: „Genealogie im Kraichgau – eine kurze Bestandsaufnahme“. Referent: Bernd Röcker


Mittwoch: 15.02.2006

Forscherabend in Sulzfeld, Bürgerhaus, Hauptstraße 95
Arbeitssitzung mit Vortrag: „Die Entstehung einer bebilderten Ortschronik am Beispiel des Dorfes Dietenhausen bei Pforzheim“. Referent: Sighard Drollinger.