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Rückblicke 2016

Headerbild: Fachwerkhäuser in Knittlingen, Marktstraße
Foto: Uwe Kaiser, 2021

 

Veranstaltungen | Exkursionen


Donnerstag,10.11.2016 | 250 Jahre Friedrich Samuel Sauter

Die gemeinsame Veranstaltung des Arbeitskreises Genealogie und aller Mitglieder des Heimatvereins Kraichgau anlässlich des 250. Geburtstages des Dichters, Schulmeisters und Historiker, der in vor allem in Flehingen und Zaisenhausen unterrichtet hat und der Biedermaierzeit den Namen gegeben hat war gut besucht.
Erwin Breitinger berichtete über die Vorfahren des Dichters.
Anschließend stellte Peter Lingenfelser sein neues Buch „Samuel Friedrich Sauter: Schulmeister und Poet (1766 - 1846) - Eine umfangreiche biographische Abhandlung über Leben und Werk von Friedrich Samuel Sauter“ vor.


Samstag, 22.10.2016 | Exkursion (mit Jahreshauptversammlung) nach Sinsheim. 


Zunächst gab es eine Führung durch das Stadt- und Freiheitsmuseum im alten Rathaus unter Leitung von Christine und Holger Friedrich mit zwei Schwerpunkten: Die von Carl Wilhelmi begonnene Abteilung Vor- und Frühgeschichte sowie die Abteilung Revolution von 1848/49, in der Sinsheim eine herausragende Rolle in Baden gespielt hat.
Im Anschluss an die Führung im Museum fand im Gasthauses „Zur Linde“ die Jahreshauptversammlung 2016 statt.


Samstag, 08.10.2016 | Exkursion nach Östringen-Tiefenbach.

Kultur- und Heimattag des Heimatverein Tiefenbach, der HOG Sanktanna und des Heimatverein Kraichgau
Nach einem gemeinsamen pilgern des Kreuzwegs zur Kreuzberg-Kapelle wurde dort durch Mitglieder des Heimatvereins Tiefenbach geschichtliches zur Kreuzbergkapelle vortragen. Danach fand am Rathaus Tiefenbach die Begrüßung der Teilnehmer durch den Vorsitzenden des Heimatvereins Kraichgau, Bernd Röcker statt.
Es folgte ein Rundgang zu den Sehenswürdigkeiten in Tiefenbach und Führung durch das Heimatmuseum Tiefenbach mit Kurt Heitlinger und Sigmund Heuke.
Danach in der Kreuzberghalle Begrüßung durch den Ortsvorsteher Dieter Sprengel. Zu Kaffee und Kuchen gab es Musik mit Toni Müller. Danach trug Alfons Emmerich Anekdoten in Tiefenbacher Mundart vor. Die Vorführung von Tanz und Einzeldarbietungen der Kinder und die musikalischer Umrahmung durch die Blaskapelle Tiefenbach begleiteten den Rest des Kulturabends.


Samstag, 27.08.2016 | Exkursion nach Bretten-Diedelsheim.


Dass es sich bei evangelischen Kirche und ihrer Umgebung um eine gut erhaltene Kirchenburg, mit inzwischen zugeschütteten Graben, handelt war den Teilnehmern unbekannt. An die Führung in der Kirche, die neben romanischen, gotischen auch barocke Elemente aufweist, führte ein kleiner Rundgang durch das Dorf, das 2017 die Ersterwähnung vor 1250 Jahren feiert. Ursprünglich im Besitz des Klosters Lorsch, wechselte das Dorf häufig den Besitzer, ehe es im 18. Jahrhundert an die Pfalz fiel. Danach gab es im Gemeindehaus weitere Infos zur Gemeinde und die Möglichkeit zur Aussprache.

Bericht


Samstag, 30.07.2016 | Exkursion nach Kraichtal-Unteröwisheim.

Führung durch das „Schloss“ (= Pfleghof des Klosters Maulbronn, der als Stützpunkt des Klosters auf dem Weg nach Speyer diente), durch Herrn Rühle, Leiter des im Pfleghof untergebrachten CVJM.
Anschließend zeigten uns Mitglieder des Vorstands des Heimat- und Museumsvereins Kraichtal Unteröwisheim. Der Ort hat durch seine gute Verkehrslage schon zu Römerzeiten, aber auch im Mittelalter (Stadtrechtsverleihung durch das Kloster Maulbronn) und in der frühen NZ eine bewegte Geschichte. Zum Abschluss wurde die Möglichkeit zu Diskussion wahrgenommen.


Samstag, 25.06.2016 | Exkursion nach Stutensee-Friedrichstal;


Besuch des Hugenotten- und Heimatmuseum im Zentrum des Ortes.
Einführung in die Geschichte der Hugenotten und das Museum durch Erich Borell, 1. Vorstand des Vereins „Alt-Friedrichstal“.
Der Ort wurde als hugenottische Flüchtlingssiedlung um 1700 gegründet, z. T. auf dem Gebiet des entvölkerten Ortes Spöck und z. T. auf von ihnen gerodeten markgräflichen Wald.
Danach wurde in der nahegelegenen Gaststätte die Möglichkeit zum Gedankenaustausch und zur „Stärkung“ genutzt.


Samstag, 28.05.2016 | Exkursion nach Mühlbach und Ottilienberg.

Führung durch ehemalige Klosterkirche, Klosterareal, den Klosterherbergen und Anfang des Wallfahrtsweges zum Ottilienberg bis zum Bildstock. Anschließend Fahrt zum Ottilienberg: 
Führung durch Ruine der Wallfahrtskapelle, dem Denkmal des Monats September 2015. Möglichkeit zum Besteigen des Turms der Kapelle auf eigene Gefahr. Zum Abschluss: gemütliches Zusammensein.


Samstag, 23.04.2016 | Exkursion nach Meckesheim

Rudolf Mickel führte zu ausgewählten Sehenswürdigkeiten des Ortes so zur neugotischen evangelischen Kirche mit einer Overmann-Orgel, Ruine der St. Martinskirche, neue kath. Kirche usw.; Meckesheim brachte eine größere Zahl bedeutender Persönlichkeiten hervor: u. a. Bauernpropheten Johann Adam Müller, den Mitbegründer der modernen Denk- und Entwicklungspsychologie Karl Ludwig Bühler usw. Im Anschluss an den Rundgang wurde die Möglichkeit zur Aussprache und einem gemütlichem Beisammensein genutzt.


Samstag, 19.03.2016 | Exkursion nach Ittlingen


Führung durch den Ort (Michael Hauk, Vors. des Heimatvereins, und Ulrich Kattermann; Stellv.). Der Schwerpunkt der Führung lag auf dem Aufzeigen und der Erläuterung der Überreste der ehemaligen Ortsbefestigung und der Kirchenburg sowie dem sogenannten Bauhof. Im Anschluss daran gemütliches Beisammensein mit Aussprache.


Samstag, 13.02.2016 | Exkursion nach Knittlingen

Brit Veith führt die Gruppe von über 30 Teilnehmern durch den historischen Ortskern.
Der in fränkischer Zeit gegründete Ort ist für das Jahr 843 als „Cnudelingen“ urkundlich erwähnt. Aus dem Besitz verschiedener geistlicher und weltlicher Herrschaftsträger, darunter auch der Markgrafschaft Baden, kristallisierte sich das Kloster Maulbronn schließlich als alleiniger Inhaber heraus. Knittlingen wurde 1360, 1632 und 1692 voll-ständig zerstört und hatte auch sonst durch Belagerungen, Brände, Plünderungen viel zu leiden. Die wichtige Handelsstraße von Frankfurt am Main über Speyer nach Cannstatt führte mitten durch Knittlingen.
Anschließend Besuch des Faustarchivs in der ehemaligen Lateinschule Knittlingen, gleich neben Fausts Geburtshaus.
Dieses Gebäude wird im Jahre 1542 in einem Kaufvertrag als Haus „neben dem Haus, allwo Fausten born“ erstmals urkundlich erwähnt. Es ist eine der ältesten erhaltenen Lateinschulen in der Region. Erhalten ist auch der barocke Schulsaal aus dem 18. Jahrhundert im Erdgeschoss.


Samstag, 16.01.2016 | Vorstellung Jahrbuch in Lobenfeld


im Gemeindesaal der Klosterkirche Lobenfeld. Vorstellung der 24. Folge der Schriftenreihe „Kraichgau“

 

 

Arbeitskreis Genealogie


Donnerstag, 10.11.2016

Gemeinsame Veranstaltung des Arbeitskreises Genealogie und aller Mitglieder des Heimatvereins Kraichgau im Veranstaltungssaal des Flehinger Bahnhofs anlässlich des 250. Geburtstages des Dichters, Schulmeisters und Historiker, der in vor allem in Flehingen und Zaisenhausen unterrichtet hat und der Biedermaierzeit den Namen gegeben hat, war sehr gut besucht.
Erwin Breitinger berichtete über die Vorfahren des Dichters.
Anschließend stelle Peter Lingenfelser sein neues Buch „Samuel Friedrich Sauter: Schulmeister und Poet (1766 - 1846) - Eine umfangreiche biographische Abhandlung über Leben und Werk von Friedrich Samuel Sauter“ in diesem Kreis vor.


Mittwoch, 13.04.2016

Zur letzten Zusammenkunft des Arbeitskreis Genealogie im Heimatverein Kraichgau in diesem Frühjahr trafen sich ein gutes Dutzend Genealogen im Flehinger Bahnhof. Erfahrungsaustausch und die Beschäftigung mit alten Berufs- und Amtsbezeichnungen waren die Themen.

Herausgearbeitet wurde, dass man keine allgemein gültigen Inhalte für Titel oder Berufe annehmen darf. Berufs- und Amtsbezeichnungen sind abhängig von der Zeit und dem Herrschaftsgebiet wo sie erwähnt werden. Ein Bürgermeister war in Württemberg früher das, was man heute als Rechnungsamtsleiter bezeichnen würde, den Vorsteher einer Gemeinde nannte man hingegen Schultheiß. Und in Baden oder der Kurpfalz hieß er Vogt. Auch kann man nur sehr bedingt aus den in Kirchenbüchern eingetragenen Todesursachen die tatsächliche Krankheit erschließen, an der jemand verstarb. „Hitzekrankheit“ konnte Fieber sein, oder auch etwas ganz anderes. So hatte jeder Bader oder Leichenschauer seine oft angegebenen Krankheitsdiagnosen, die dann in die kirchlichen Matrikel eingeschrieben wurden.

Man wird sich Mitte Oktober wieder im Winterhalbjahr 2016/17 in Flehingen treffen. Der Termin wird rechtzeitig bekanntgegeben.
Angeregt wurde sich mit der Familiengeschichte der „Häcker/Hecker“ zu beschäftigen. Der Name ist ja im Kraichgau sehr verbreitet.


Mittwoch, 09.03.2016

Veranstaltungssaal des Flehinger Bahnhofs.
40 000 Familien, das ist schon eine beachtliche Leistung die Frau Marie Schlitz aus Obergrombach mit dem Ortsfamilienbuch der Kernstadt Bruchsal in akribischer Arbeit zusammenstellte. Man kann dies erst richtig einschätzen, wenn man die dürftige Quellenlage und die oft nervigen Behinderungen der Familienforschung durch unseren übertriebenen Datenschutz berücksichtigt. So musste sie beispielsweise in amerikanischen Datenbanken recherchieren um an Heiratsdaten des 20. Jahrhunderts hiesiger Familien zu kommen. Frau Schlitz hat Todesanzeigen in Zeitungsbänden ausgewertet, auf Friedhöfen Grabsteine fotografiert nur um an und für sich harmlose Sterbe- oder Beerdigungsdaten für ihre genealogischen Forschungen heranzukommen. Deutsche Gründlichkeit verursacht eben manchmal hahnebüchenen Blödsinn. Bei der Vorstellung des Bruchsaler Ortsfamilienbuchs am 9. März im Arbeitskreis Genealogie des Heimatvereins Kraichgau erzählte Frau Schlitz anschaulich darüber.

Wie immer besteht bei den Veranstaltungen des Heimatvereins Kraichgau die Möglichkeit zum Meinungsaustausch und die Chance bei Gleichgesinnten Anschluss für die eigene Familienforschung zu finden. Dies wurde wieder ausgiebig genutzt.


Mittwoch, 13.02.2016

Rathaus in Großvillars
Zunächst stellte Herbert Vogler, ein engagierter Genealoge, sein Ortsfamilienbuch Gölshausen vor.
Daneben bestand an diesem Abend die Möglichkeit zum ersten Erfahrungsaustausch in diesem Jahr und zur Hilfe bei „Leseproblemen“ mit der Kurrentschrift

Jeweils am zweiten Mittwoch während der Wintermonate treffen sich die „Kraichgaugenealogen“ zu einem Stammtisch. So jetzt in Großvillarser Rathaus. Herbert Vogler stellte sein neues Ortsfamilienbuch Gölshausen vor. Der Ort war passend gewählt: Es gab durchaus familiäre Beziehungen zwischen diesen beiden benachbarten Ortschaften. An die 60 Familien führt das Buch mit Beziehungen zu Großvillars auf, und ergänzt so das vom gleichen Autor 1999 zum Waldenserjubiläum erschienen Ortssippenbuch dieses Oberderdinger Teilorts. Selbstverständlich waren die Heiratsverbindungen zu Bretten und von Bretten nach Gölshausen dominierend. Aber auch Derdinger Familien listet das 591 Seiten starke Werk auf: 85 Namensvorkommen, und zählt man noch die 48 Oberderdinger Familien dazu so kommt man auf gut 120 Verbindungen. Dagegen sind bloß 3 Sickinger oder 48 Flehinger Familien aufgeführt. Gölshausen war früher halt eine rein evangelische Gemeinde. Sie wurde vom Oberderdinger Amthof, teilweise auch vom Knittlinger Pflegehof aus verwaltet. Geschichte und Herkommen lässt sich nicht verleugnen. Schon 1984 hatte Herbert Vogler, dessen Familie genealogische Wurzeln in Gölshausen hat, einschlägiges über diesen jetzigen Brettener Stadtteil publiziert.

Eindrucksvoll berichtete er über die Verrenkungen, die der für soziologische Forschungen unsinnige deutsche Datenschutz erfordert. Im Internet kursieren personenbezogene Daten, die ein verantwortungsbewusster Familienforscher nie in eine Veröffentlichung aufnehmen würde. Aber oft stimmt der Personenkreis, der im Internet solches po-stet, der Veröffentlichung harmloser Daten für den Druck nicht zu. Am Rande kam deshalb auch das Grabsteinprojekt des Vereins für Computergenealogie zur Sprache, bei dem auf Friedhöfen fotografiert und die auf den Monumenten eingemeißelten Daten in einer Datenbank recherchiert werden können. Umwege gibt es immer, die auch ans Ziel führen. So werden auch Todes- oder Geburtsanzeigen in Zeitungen systematisch ausgewertet. Recherchieren kann man auch in Amerika, wo die meisten kostenpflichtigen Genealogieseiten stehen. Nicht nachvollziehbaren Schutz von harmlosen Daten kennt man dort nicht.

Herbert Vogler illustrierte die Geschichte von Gölshausen verständlich mit Beispielen an Familienschicksalen. So setzte sich die Bevölkerung nach dem Dreißigjährigen Krieg hauptsächlich aus Zuwanderern zusammen. Sie kamen oft aus der Schweiz. Das Ortsfamilienbuch Gölshausen ist in Bretten bei der Stadtinfo für 29,50 € zu kaufen.