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„Familienforschung im Internet“

Der Kurier berichtete am Mittwoch 15. April 2015
Arbeitskreis Genealogie des Heimatvereins Kraichgau

Flehingen (mach). Am eigenen Schreibtisch kann man so manches bequem erheben, wenn man die entsprechende Internetadresse kennt. Um die Nutzung dieser Quellen ging es im Arbeitskreis Genealogie des Heimatvereins Kraichgau in Flehingen. Ebenso um die Frage, wie finde ich relevante Veröffentlichungen im Internet, und wo kann ich etwas nachsehen. Neben den Kirchenbüchern gibt es ja viele andere den Familienforscher interessierende Veröffentlichungen. Totenzettel z. B, oder Familienanzeigen in Zeitungen. Es gibt Datenbanken in denen von Anderen bereits erhobene Familiendaten zusammengestellt sind, oder digitalisierte (oft recht seltene) familiengeschichtliche Fachliteratur.

Nichts wünscht sich der Familienforscher mehr als einen einfachen und möglichst kostenlosen Zugang zum Rohmaterial seines Hobbys: den Kirchenbüchern oder Standesregistern, in denen Geburt, Heirat und Tod oder Beerdigung und Taufe aufgeschrieben sind. Aber diese Unterlagen sind nur noch selten im Original und an dem Ort, an dem sie entstanden, einsehbar. Gerne benützt der Genealoge auch familiengeschichtliche Literatur. Vieles gibt es da auf dem Markt. Vom Adressbuch bis zur kompletten Auswertung der Kirchenbücher und deren Zusammenstellung in Familienverbände, oder Veröffentlichungen von anderen Familienforschern. Personenbezogene Aktenauswertung wie z. B. Dienerbücher, oder Veröffentlichung von Auswandererlisten.

Mit dem Internet hat sich jetzt eine neue Dimension aufgetan: digitalisierte Kirchenbücher, in denen man von Zuhause aus am Computer recherchieren kann. So in den „Standeslisten" des 19. Jahrhunderts die vom Karlsruher Generallandesarchiv oder Ludwigsburger Staatsarchiv „ins Netz gestellt" wurden. Ihre Nutzung ist gebührenfrei. Seit Neustem werden nun auch nach und nach sämtliche evangelische Kirchenbücher aus ganz Deutschland im Archivportal „Archion" einsehbar. Das kostet zwar ein paar Euro, ist aber wesentlich billiger als die Vorort-Recherche im Archiv des Oberkirchenrats, berücksichtigt man die entstehenden Fahrtkosten. Eine bequeme Recherchemöglichkeit für familiengeschichtlich Interessierte wird so im Laufe der Jahre entstehen.

Die weitere Hürde ist für Manche das „antike Schriftbild", also die deutsche Kurrentschrift. Nicht jeder Pfarrer hat seine Kirchenbücher in „Schönschrift" geführt, und mancher weltliche Schreiber hatte eine „Sauklaue". Die Tagungsteilnehmer übten sich an einem alten Wanderbuch. Bei der nächsten Zusammenkunft der Kraichgauer Genealogen (am 14. Oktober 2015) soll dieser Text gemeinsam aufgelöst werden. Dazu erhalten die Teilnehmer des Arbeitskreises das Büchlein in digitaler Form nun zugemailt.

Gemeinsames Auflösen schwieriger oder schlecht geschriebener Texte ist das nächste Arbeitsfeld des Arbeitskreises Genealogie im Heimatverein Kraichgau.

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